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.....und hier kommt mein eBOOK "BUNEBA", literarisches Kind langer Jahre, aus vergangenen Zeiten, an die ich mich erinnere als seien sie gerade gestern gewesen.....
 






I.  VORBEMERKUNG


Jeder der Georgien besucht, wird aus diesem Land unterschiedliche, andere Eindrücke mitnehmen, geprägt von der Art der Reise, der Dauer und des Ortes des Aufenthalts, der Kontakte zu den Einwohnern und der Jahreszeit.

Ich habe alle Chancen gehabt: sieben Jahre fast ohne Unterbrechung in diesem Land..... mein Leben dort geprägt von einer Mischung aus Einfachheit und Luxus..... das höchste Geschenk von allen zu erhalten: wahre Freundschaft und Eingliederung..... und ich durfte Georgien von einem Ende bis zum anderen in seiner ganzen landschaftlichen Größe und Schönheit erleben..... wie also könnte ich Georgien beschreiben, denn erklären könnte ich es sowieso nicht.....


*     Ein südliches Land, mediterran und auch orientalisch mit all dem Flair, den man sich aus dieser Kombination vorstellen kann.....

*     Ein christliches Land, durchdrungen von vorchristlichen archaischen Bräuchen und der Mystik der orthodoxen Kirche.....

*     Ein "Multi-Kulti-Land", prall gefüllt mit talentierten Künstlern aller Art und reich blühender Kunst und Kultur.....

*     Ein ursprüngliches Land, voll wilder ungezähmter Natur und großartiger Landschaften , wo vielfach noch nach Traditionen und einfach gelebt wird.....

*     Ein menschliches Land, wo Familienclans, Familiensinn, Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe noch lebendig sind.....

*     Ein mystisches Land, durchdrungen vom Zauber der Schöpfung und der Vergangenheit.....





. . . . . .  Alte Legenden erzählen von einem geheimnisvollen Land fern in den tiefen Schluchten des Kaukasus. Zu dieser Zeit ward der Westen des Landes Kolchis genannt, Herkunftsort des Goldenen Vlies. Den Osten hingegen bedeckten hohe Berge, überzogen mit glitzerndem ewigem Schnee, wo, wie die Legende weiß, Prometheus an die steilen Felsen gekettet ward zur Strafe dafür, das er den Menschen das Feuer zum Geschenk gemacht hatte  . . . . . .




Georgien ist nicht nur eine geheimnisvolle Legende.

Es ist ein faszinierendes Land mit uralter Kultur und interessanten alten Traditionen, die Kenntnis geben von all den vergangenen Jahrhunderten, in denen Georgien Schmelztiegel westlicher und orientalischer Einflüsse war.

Es ist ein reiches  Land  mit  verschiedenartigsten Landschaften. Auf seinem kleinen Territorium beherbergt dieses Land grandiose Gegensätze an landschaftlicher Vielfalt, wie sie wohl nirgendwo sonst so dicht beieinander zu finden sind:
 majestätische schneebedeckte Gipfel und subtropische Palmen, weiter Meeresstrand und trockene Grassteppen,Tee- und Zitrusplantagen und blühende Bergwiesen,
malerische Weingärten und dürre Schafweiden,sumpfige Niederungen und felsige Schluchten,liebliche Auenlandschaften und tiefe dunkle Wälder,urwaldartige Mittelgebirgszüge, wüstenhafte Dünen und karstige Höhen.....

Es ist ein Land mit einer langen Geschichte eigener Kultur, Sprache und Schrift. Seine Bewohner gehören zur Gruppe der Völker des Kaukasus. Die Menschen dieses Landes, liebenswert und warmherzig, stolz und vergangenheitsbewußt, haben noch nicht das Gefühl für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens verloren. Sie sind dem Westen gegenüber sehr aufgeschlossen und interessiert und halten trotzdem auch an alten Traditionen urchristlichen, paganistischen und orientalischen Ursprungs fest. Georgier lieben Gäste (ein von Gott gesandtes Geschenk), und sie lieben es, zusammen zu feiern (die Georgische Tafel ist legendär), zu singen und zu tanzen (georgische Chöre und Tanzensambles gehen auf weltweite Touneen, georgische Volksmusik und georgische Estrada sind was ganz Besonderes) und produzieren köstliche Weine (die zum Teil auch exportiert werden). Man stößt überall auf Beweise ihrer reichen alten Traditionen aller Art von Kunsthandwerk, sie sind talentierte Musiker und Maler, und stellen sehr schöne Keramik, Holzschnitzereien und Metalltreibearbeiten her.

Georgien wird immer in meinem Herzen sein.

All die schönen, wunderbaren, abenteuerlichen, kuriosen und skurrilen Erinnerungen.
Und auch die schockierenden, enttäuschenden, erschütternden, traurigen.

So ist das. Das eine nicht ohne das andere.
Zum Glück überwiegen die guten Erinnerungen ganz gewaltig.

Dafür aber haben die schlechten Erinnerungen bleibenden Eindruck und Narben hinterlassen.
Aber: es war eine ganz wunderbare, wunderschöne - und vor allem: einmalige - Zeit. Die ich niemals missen wollte. Großartig an Lebenserfahrungen, an Abenteuern, an erlebter Natur, an gewonnenen Freunden.

Es ist nun schon eine Weile her. Genaugenommen in den Jahren von 1990 bis 1997....... aber man sagt ja, "gut Ding braucht Weile", und so ist es wohl auch, es muß die richtige Zeit gekommen sein um diese besonderen und wohl für die "normale westliche Welt" eher außergewöhnlichen Erfahrungen über das Internet mit anderen Menschen zu teilen.....

Diese Dinge, Erfahrungen und Erlebnisse, habe ich teilweise hier in meinem
eBookin Episoden niedergeschrieben.

Gedanken und Eindrücke aus dieser Zeit: Erinnerung und Anregung gleichermaßen für Geist und Phantasie - und vielleicht für den einen oder anderen der Anlaß oder Auslöser für eine spannende, horizonterweiternde Reise in bisher unbekannte Regionen.....

Aber dies ist nicht alles, was ich über Georgien erzählen möchte.
Sieben Jahre sind eine lange Zeit. Zeit, um das Land, seine Menschen und das Leben dort auf eine Art und Weise und in einer Intensität kennenzulernen, wie es keinem Touristen beschieden ist. Zeit, um sich auf das schwierige Alltagsleben einzulassen. Zeit, gute Bekannte und vor allem echte Freunde hinter der allegemeinen Gastfreundschaft und Fremdenfreundlichkeit zu finden. Zeit, die Lebensweise der Menschen dort WIRKLICH kennenzulernen und daran teilzuhaben. Zeit, die Unterschiede und darüber wieder die Gemeinsamkeiten sehen zu lernen. Und auch Zeit, Georgien nicht nur mit einer rosa Brille der enthusiastischen Begeisterung, sondern auch 'von innen' zu sehen, mit all seinen Nachteilen und negativ behafteten Eigenschaften, wie die Korruption, die Bestechungsgelder, die Beziehungsvorteile, die Schikanen, die Ausuferungen nicht immer positiver Art der anderen Mentalität, und schließlich natürlich die Politik, die Macht des Militärs, das Bürgerkriegsgeschehen, der neue Kapitalismus, die Rivalitäten und Kämpfe um Macht und Marktanteile in der Wirtschaft. Und die andauernde Ohnmacht des Einzelnen. Manches Unschöne und Schlimme habe ich gesehen, und grosse Not. Ich versuchte zu helfen wo ich konnte - es war nicht immer viel. Manchmal musste ich auch Erinnerungen aus meinen Gedanken verdrängen, um eines einzelnen schlechten Erlebnisses willen nicht eine allgemeine Meinung zu entwickeln. Aber diese Erfahrungen wird vermutlich ziemlich jeder machen, der einmal längere Zeit im ferneren Ausland gelebt hat.

Ungefähr zehn Jahre liegen nun inzwischen zwischen meinem letzten Aufenthalt in Georgien und dem Heute. Meine private Situation mit Familie und Tieren läßt leider zur Zeit keine Besuchsreise zu. Zum Glück gibt es das Internet, YouTube und viele gute Links! So reise ich im Moment nur in meinem Kopf und mit meinem Herzen, schaue Fotos aus früheren Tagen an und all die neuen, die inzwischen von anderen Reisenden dazugekommen sind,  und schwelge in all den vielen, vielen Erinnerungen.....

Mit meinen lieben Freunden bin ich nach wie vor in Kontakt und verfolge mit grosser Aufmerksamkeit und Anteilnahme alle Geschehnisse, positive wie negative, die von Georgien berichtet werden - wobei leider zu erkennen ist, daß die allgemeine Lebenssituation in den letzten Jahren stetig schwieriger geworden ist und die Hoffnung der Menschen dort auf bessere Tage noch nie so gering war......

Wann ich wieder nach Georgien kommen werde? Ich weiß es nicht. Noch nicht. Aber eigentlich bin ich jedesmal ein klein wenig in Georgien, wenn ich meine georgischen Freunde hier in Deutschland mal wieder sehe oder mit meiner besten Freundin Eliso in Tbilisi telefoniere......




I.  EINLEITUNG